Franz Hohler wuchs in Olten auf und besuchte die Kantonsschule Aarau bis zur Matura 1963. Dann begann er das Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Zürich. Vom Militär wurde er für dienstuntauglich erklärt, worüber er nach eigenem Bekunden «nicht unglücklich» war.[1] Während des Studiums führte er sein erstes Soloprogramm pizzicato auf (1965). Dessen Erfolg ermutigte ihn, das Studium abzubrechen und sich ganz der Kunst zu widmen. Sein Werk umfasst unter anderem Kabarettprogramme, Theaterstücke, Film- und Fernseh-Produktionen, Kinderbücher, Kurzgeschichten, Romane und Gedichte.
Er arbeitete immer wieder mit anderen Künstlern zusammen, beispielsweise auf der Bühne und am Fernsehen mit dem Pantomimen René Quellet, mit Hanns Dieter Hüsch und Emil Steinberger.
Charakteristisch für Hohlers Werk ist der Wechsel zwischen politischem Engagement und reiner Fabulierlust. Oft geht er auch von feinen Alltagsbeobachtungen aus, die unversehens ins Absurde kippen. Hohler begleitet sich ähnlich wie der deutsche Kabarettist Matthias Deutschmann bei seinen Auftritten oft selbst auf dem Cello (Celloballaden).
Er ist seit 1968 mit der Psychologin Ursula Nagel verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er wohnt in Zürich-Oerlikon.
Hohler war von 2005 bis 2009 Präsident der Prix-Courage-Jury. Er ist Mitglied beim Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz und beim International PEN.
(Quelle: wikipedia)
Die Kreide und der Schwamm I Franz Hohler
Eine Kreide begann langsam einen Satz an die Tafel zu schreiben: "Etwas vom Wichtigsten auf der Welt ist..."? "Na?", sagte der Schwamm, der sich tropfend näherte. "- der Schwamm", schrieb die Kreide schnell. "Na also", sagte der Schwamm und ließ sich zufrieden in seine Schale unter der Tafel sinken.
430 Kinder der Schule gingen, angeregt durch Franz Hohlers Geschichte "Die Kreide und der Schwamm" der Frage nach: "Das Wichtigste im Leben ist...?"
Die Antworten fanden ihren Platz auf langen Bändern aus Tafelstoff, der mit Kreide beschrieben wurden.